5G-Innovationsprogramm: Unser IT-Container in Suderburg und die Vorteile eines dezentralen Rechenzentrums
18. Januar 2023
Im Januar 2022 haben die Arbeiten am Forschungsprojekt „5G in der Landwirtschaft“ begonnen, welches vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ins Leben gerufen wurde. In den letzten Monaten konnte das Projekt-Konsortium, bestehend aus Vitrum GmbH, Landkreis Uelzen, Ostfalia Hochschule, Agravis Raiffeisen AG, Comcross GmbH & Co KG und Lünecom GmbH einige bedeutsame Fortschritte verzeichnen.
Ein wichtiger Projektmeilenstein im Jahr 2022 stellte dabei die Lieferung unseres IT-Containers dar, welcher zukünftig als projekteigenes dezentrales Rechenzentrum agieren wird. Der IT-Container wurde im Juni bestellt, vom Hersteller bis Ende Oktober gebaut und konfiguriert und Anfang November auf der FutureFarm des Konsortialpartners AGRAVIS in Suderburg Landkreis Uelzen, Niedersachsen ausgeliefert und aufgestellt.
Doch was ist das Besondere an diesem IT-Container? Es ist einerseits die enthaltene Technik selbst, andererseits seine kompakte Größe und damit sein Mobilitätsfaktor. Denn die heute in der Regel üblichen Rechenzentren sind große Anlagen, bei denen ein bedeutender Teil des Strombedarfs überhaupt nicht für die eigentliche IT genutzt wird, sondern für die komplexe Infrastruktur drumherum.
Darüber hinaus ist es für viele Firmen immer wichtiger geworden zu wissen, wo ihr genutzter Hosting Server eigentlich steht und welcher Gesetzgebung der Hosting Provider deshalb selbst unterliegt.
Ein Netz aus mehreren dezentralen Rechenzentren ist sicherer, resilienter gegen Datenverluste und Hacking und zeichnet sich außerdem durch große Ortsfreiheit aus.
Die genutzten Server in jedem mobilen Datacenter sind zudem ultra performant und können durch die Verbindung mehrerer gleichartiger Server untereinander ihre Rechenkapazität intelligent erweitern und verteilen. CPU-Rechenleistung, RAM und Storage können so über mehrere Server innerhalb eines Containers, aber auch über mehrere Container an verschiedenen Standorten verteilt werden. Zudem kann durch die Verwendung von Hypervisors einzelne Server innerhalb des Systems redundant gespiegelt werden. Wenn ein Server ausfällt, übernimmt so nahtlos ein anderer.
Zum Thema Sicherheit lässt sich außerdem sagen, dass unser IT-Container trotz seines schlanken Designs ein Konzept von mehreren Sicherheitsstufen aufweist und daher mit besonderen Sicherheitsfeatures ausgestattet ist. Gefahren wie Temperatur oder Bewegungen werden 24/7 gemonitort und im Inneren der Serverschränke herrscht eine Stickstoffatmosphäre. Brände können somit mangels Sauerstoff gar nicht erst entstehen.
Natürlich sind die Systeme auch durch große Notfallbatterien gegen kurze Stromausfälle und Spannungsschwankungen geschützt. Außerdem sorgen diese Batterien dafür, dass sich die Server bei längeren Stromausfällen rechtzeitig und geordnet selbst abschalten können, ohne dass es dabei zu Datenverlusten kommt.
| Einblicke zum Aufbau des IT-Containers als Zeitraffer
Ein erster kleiner Schritt auf unserem Weg zum Beitrag zur Digitalisierung in der Landwirtschaft ist damit getan und wir freuen uns, dass alles so reibungslos funktioniert hat. Aber dies ist natürlich erst der Anfang. In den nächsten Jahren werden wir eine Vielzahl weiterer solcher IT-Container weltweit an verschiedenen Standorten verteilen. Diese werden dann zu einem immer größeren, immer resilienteren und gleichzeitig hochperformanten Netzwerk verbunden. Wir schauen auf eine spannende Zukunft und freuen uns, wenn Sie unseren Weg in Richtung Digitalisierung weiterhin verfolgen.